Findorff geht voran: Verpackungsmüll reduzieren, Mehrweg nutzen!

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Worum geht’s 

Die Klimazone Bremen-Findorff engagiert sich, um mehr Klimaschutz im Alltag zu verankern. 

Mit dem neuen Projekt wollen wir nun ganz konkret und gemeinsam mit Verbraucher*innen und Handel erreichen, dass beim Einkaufen weniger Verpackungsmüll entsteht und verstärkt  Mehrwegsysteme eingesetzt werden.   

Die globale Ausgangslage

Nachhaltiger Konsum wird oft mit Verzicht in Zusammenhang gebracht. Doch eigentlich geht es weniger um Verzicht als vielmehr um die Umstellung auf eine umweltschonende Lebensweise aller Bürger*innen. Denn es ist elementar wichtig, die Natur und ihre Ressourcen im Alltag und beim Einkauf so wenig wie möglich zu belasten. Das weltweite Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum verstärkt den Druck auf die natürlichen Ressourcen wie Rohstoffe, Flächen und die biologische Vielfalt. Deshalb wird ein schonender und gleichzeitig effizienter Umgang mit unseren Lebensgrundlagen zu einer der Schlüsselkompetenz zukunftsfähiger Gesellschaften.

Jede Menge Verpackungsmüll

Die Deutschen sind Verpackungsmüll-Europameister. In keinem anderen EU-Land fällt pro Kopf mehr Müll für Verpackungen an als in Deutschland und daran hat sich in den letzten Jahren wenig verändert. Laut Umweltbundesamt fielen Im Jahr 2016 circa 18 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an, Tendenz steigend. Der Verpackungsverbrauch in Deutschland liegt damit weiterhin deutlich über dem europäischen Durchschnitt von ca. 167 Kilo pro Kopf. Knapp die Hälfte des Abfallaufkommens, nämlich 47 Prozent, ging auf das Konto von privaten Verbraucher*innen.

Plastik & Co

Seit etlichen Jahren gehören Verpackungen jeglicher Art zu unserem täglichen Leben. Einerseits sind sie nützlich und notwendig, andererseits schaden sie durch sehr hohen Verbrauch und häufig überflüssigem Einsatz der Umwelt. Die Verpackungen sollen Lebensmittel und andere Konsumgüter schützen, aber leider wird das oft übertrieben. So werden Gurken oft überflüssigerweise in Plastik eingeschweißt oder Süßigkeiten mehrfach verpackt. Hinzu kommen Dosierhilfen, aufwendige Verschlüsse, einzeln verpackte kleinere Portionen, Verpackungen für den Versandhandel, Essen und Trinken zum Mitnehmen in Restaurants und Bäckereien und natürlich die fehlenden Alternativen im Mehrwegbereich. Vielen Verbraucher*innen ist nicht bewusst, wie die Energiebilanz bei den unzähligen Verpackungsarten ausfällt. Es fehlen Anreize und Lösungen Verpackungen wieder verwenden zu können. Auch Recyclingverfahren müssen weiter gestärkt werden, um Rohstoffe zu schonen und Verpackungsmüllvermeiden.

Was tun?

Ohne Regularien und Vorgaben der Regierungen geht’s nicht! Leider gibt es bisher wenig Gesetze und Vorschriften um die Verpackungsflut wirksam einzudämmen.
Aber auch wir Bürgerinnen und Bürger sind selbst in der Pflicht unser Konsumverhalten nachhaltiger zu gestalten. Umso wichtiger ist es, dass wir mehr über die verschiedenen Verpackungsmaterialien wissen und auch die Alternativen kennen! Leider ist nicht immer klar, was tatsächlich notwendig ist und worauf verzichtet werden kann und sollte.

Das lässt sich gut am Beispiel der Mehrwegverpackungen zeigen:
Welche Art von Verpackungen sind überhaupt sinnvoll? Nach welchen Regeln dürfen Mehrwegverpackungen überhaupt eingesetzt werden? Welche Hygienevorschriften gelten im Bundesland Bremen?
Fragen über Fragen! Hier herrschen weiterhin Informationsdefizite und daher eine große Verunsicherung bei den BürgerInnen und HändlerInnen.

Viele Menschen verstehen, wie wichtig ihr Konsumverhalten und der Verzicht auf übermäßige Verpackung für den Umwelt- und Klimaschutz ist und haben ihr Konsumverhalten entsprechend verändert. Auch der Handel hat bereits konkrete Schritte unternommen, um den Verpackungsmüll für die Konsument*innen zu reduzieren. Allerdings verhindern über Jahre eingeübte Alltagsroutinen, dass wir unser Konsumverhalten konsequent und schneller verändern.

Die bisherigen Erfahrungen der Akteure der Klimazone Bremen-Findorff machen sehr deutlich, dass die Auswirkungen der Verpackungsflut nicht nur global in Deutschland, sondern natürlich auch bei uns Bremen, in den Stadtteilen und somit auch vor Ort in den Findorffer-Quartieren deutlich spürbar ist.

Projektlaufzeit

01.06.2020 – 31.05.2021

Projektpartnerinnen

  • Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau
  • Ortsamt West/Beiräte Findorff
  • Marktleute Findorffmarkt
  • Großmarkt Bremen
  • Findorffer Geschäftsleute e.V.
  • Die Bremer Stadtreinigung
  • BUND Bremen e.V.
  • Bündnis für Mehrweg
  • RENN.nordVerbraucher*innen

Förderung des Projektes:

Wir danken den folgenden Institutionen für die Unterstützung
des Projektes „Verpackungsmüll reduzieren und Mehrweg nutzen“:

Die Projektziele

Wir wollen …

  • ein Gesamtkonzept für Handel und Verbraucher*innen entwickeln, in dem wir Vorschläge und Leitfäden für die Vermeidung von Verpackungsmüll und den Einsatz von Mehrweg festlegen,
  • ein Umweltbewusstsein schaffen, das eine Umstellung auf eine ressourcenschonende Lebensweise beinhaltet,
  • Aufklärungs- und Informationskampagnen zur Vermeidung von Verpackungsmüll entwickeln und umsetzen,
  • ein Bündnis für die Vermeidung von Verpackung gemeinsam mit dem Handel und den Verbraucher*innen initiieren,
  • öffentliche Veranstaltungen zum gesamten Themenbereich initiieren und anbieten,
  • dafür sorgen, dass mehr biologische und regionale Lebensmittel angeboten und gekauft werden und – last not least –
  • wollen wir unsere Ergebnisse auf andere Stadtteile in Bremen übertragen!

Liebe Verbraucher:innen,

Verschiedene Einzelhändlerinnen der Findorffer Geschäftsleute und Händler:innen des Findorffmarkts haben sich bereit erklärt, weniger Verpackungsmüll und insbesondere Plastikmüll zu erzeugen. Die Lösung kann nur der Einsatz von Mehrwegbehältnissen sein, das wissen alle teilnehmenden Händler:innen.
Aufgrund der Corona-Pandemie kann es sein, dass einzelne Händler:innen die Befüllung zurzeit ablehnen, um eine eventuelle Kontaminierung zu verhindern. Das ist auch nachvollziehbar. Die Umstellung auf Mehrweg ist dadurch ein Prozess und wird auch aufgrund der Corona-Situation Schritt für Schritt erfolgen und noch einige Wochen dauern bis zur kompletten Umsetzung. Hier der Link für die Informationen zum Umgang mit Mehrweg für Verbraucher:innen.
Wir bitten um Verständnis!

Mehrwegbeutel Plastiktüte: Marktsprecherin Findorffmarkt Marie Pigors und Jürgen Schnier von der Klimazone präsentieren passende Taschen.
Der Vorstand der Findorffer Geschäftsleute (Marcela Dammrat-Tiefensee und Gabriele Greger-Gleitze) engagiert sich mit seinen Mitgliedern ebenfalls für das Projekt Verpackungsmüll reduzieren und Mehrweg nutzen.